Apple setzt beim neuen Speicherdienst iCloud auf die Erfahrung von Microsoft und Amazon, berichtet The Register. Zusammen mit iOS 5 löst die iCloud im Herbst 2011 das bisherige Angebot MobileMe ab.

Der Basisdienst mit 5 GB Speicherplatz ist für jeden iOS-Nutzer kostenlos. Neben der Funktion “Mein iPhone suchen”, der Synchronisation von Apps, Liedern, Lesezeichen, Adressen und Terminen liegen auf den Servern auch die Backups der mobilen Geräte. Mit der Datenwolke löst sich Apple vom Computer, da Einrichtung, Betrieb und Sicherungskopien nicht mehr lokal gespeichert werden. Laut Branchengerüchten soll ein günstigeren iCloud-iPhone mit weniger Speicher auskommen und fast komplett auf die Datenwolke setzen.

Entsprechend groß ist der Druck auf die Apple-Ingenieure. Zwar hat man mit dem neuen Rechenzentrum in Maiden, North Carolina ein drittes eigenes Rechenzentrum, doch die Erfahrung mit MobileMe wirkt nachhaltig. “Not one of our finest hours”, beschrieb Steve Jobs einst den Start des Datendienstes im Jahr 2008. Daten waren plötzlich verschwunden, die Synchronisation funtionierte nicht zuverlässig. Das gesamte Entwicklerteam musste sich eine Standpauke von Jobs gefallen lassen, in der er allen vorwarf, den Ruf von Apple beschädigt zu haben.

Mit iCloud darf sich das nicht wiederholen und darum soll Apple Kapazitäten bei Microsofts Azure-Dienst und Amazons Web Services gebucht haben. Von den beteiligten Unternehmen gibt es dazu keine Auskünfte.  Doch macht ein solcher Schritt Sinn. Beide Unternehmen haben bereits mehrere Jahre Erfahrung mit Cloud Computing Angeboten. Zudem betreibt Microsoft weltweit 24 Rechenzentren und bietet Azure in 41 Ländern an. Ähnlich umfangreich dürfte Amazons Elastc Cloud Computing (EC2) sein. Auch wenn der Dienst kürzlich mit Negativschlagzeilen auffiel. Bei einem 25-minütigen Ausfall waren Seiten wie Foursquare, Reddit und Netflix betroffen.

Aber Cloud Computing setzt nicht nur auf die ständige Verfügbarkeit von Rechenzentren. Auch der Nutzer muss stets ein stabile und schnelle Verbindung zum Internet haben. In ländlichen Gebieten, im Flieger und in der Bahn dürfte es mitunter schwer werden, auf iCloud-Adressen und Kalendereinträge zuzugreifen.

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