Steve Jobs gibt in seinen Präsentationen den Produkten gern einen grünen Anstrich. Doch zu Leiterplatten ohne Bromverbindungen, iPhones ohne PVC, Displays ohne Arsen und Quecksilber passen keine gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen bei asiatischen Zulieferbetrieben. Hier wurde das amerikanische Unternehmen jedoch wiederholt kritisiert, Arbeiter müssten ohne ausreichenden Schutz mit giftigen Substanzen hantieren. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen würden Arbeiter beispielsweise bei Foxconn in den Selbstmord treiben.

Apple reagiert mit einer eigenen Untersuchung, die jährlich seit 2007 bei allen Zulieferfirmen in China, Taiwan, Thailand, Südkorea, Malaysia, Singapur, den Philipinen, der Tschechischen Republik sowie in den USA wiederholt wird. Laut dem aktuellen Bericht “Apple Supplier Responsibility” wurden 2010 insgesamt 127 Betriebe untersucht, teilweise von Apple-eigenen Leute, teilweise von Mitarbeitern der Organisationen Verité und Fair Labor Association.

Beim Zulieferer Wintek in Suzhou, in der Nähe von Shanghai, waren 137 Arbeiter giftigen Stoffen ausgesetzt (n-Hexane). Das Unternehmen musste für die ärztliche Behandlung der Betroffenen aufkommen, die Chemikalie durch weniger gefährliche Stoffe in der Produktion ersetzen und die Belüftung in den Werkshallen verbessern.

In zehn chinesischen Fabriken wurden 49 Fälle von Kinderarbeit (> 16 Jahre) festgestellt. Dabei entfielen 42 Fälle auf eine einzige Produktionsstätte, die sich zudem noch uneinsichtig zeigte. Laut Bericht, beendete Apple die Zusammenarbeit mit diesem Zulieferer. Zwei weiteren Betrieben wurde gekündigt, weil das Management versucht hatte, die Inspektoren (Auditoren) zu bestechen, in einem anderen Fall wurden die Lohnunterlagen gefälscht.

In dem 25-seitigen Bericht führt Apple jeden gefunden Verstoß sowie seine Reaktion auf. Um langfristig bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, investiert Apple in Schulungen. In den vergangenen zwei Jahren wurden 300.000 Menschen zu Sicherheit, Arbeitsschutz, Gesundheit und Arbeitsrecht unterrichtet. Rund 6.000 Vorarbeiter erhielten Seminare zu Arbeitnehmerrechten und Schutzmaßnahmen.

4 Kommentare

  1. Das Problem wird ja Leider immer wieder aufs Neue diskutiert. Wie Umweltfreundlich Apple nun wirklich ist, wie sind die Arbeitsbedingungen?
    Aber ist es nicht irgendwie problematisch, dass Apple diese Studien in Auftrag gibt? Lässt sich ja eventuell auch etwas vertuschen….
    Mittlerweile weiß ich es nicht mehr, was man da noch glauben kann. Aber trotzdem bleibt für mich das iPhone das beste Handy auf dem Markt, und ich werde dem auch treu bleiben, wobei ich doch sehr gespannt bin wie das iPhone 5 aussehen wird…..

  2. Danke für die Blumen. Das hört/liest man gern. Obwohl Apple die Untersuchungen ja bereits seit 2007 macht, bin ich in diesem Jahr zum erst Mal drüber gestolpert. Sicher auch im Interesse Apples…

  3. Hmm man hôrt ja ziemlich viel über die Zulieferer. Alles zusammen ja eher negatives. Top zusammenfassung. Nur das wichtigste.
    Bester iPhone Blog überhaupt. Dickes Lob Herr Kunde!

  4. Danke, sehr informative Zusammenfassung des umfangreichen Berichts. Und bis jetzt der einzige meiner verfolgten iPhone-Blogs, der darüber berichtet.

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