Apple präsentiert, wie erwartet, das iPhone 6 in zwei Größen und folgt damit dem Android-Trend: Die Bildschirme werden größer. Auch die abgerundeten Kanten hat man in den diversen Vorab-Fotos und -Videos bereits gesehen. Mit der rundlichen Formgebung nähert Apple sich in der achten iPhone-Generation wieder dem Ursprungs-Gerät an. Doch das iPhone 6 legt im Vergleich zum Erst-iPhone (3,5 Zoll) mehr als einen Zoll in der Diagonale zu. Jetzt sind es 4,7 Zoll (11,94 cm), das Display zeigt 1.334 x 750 Pixel. Beim iPhone 6 Plus sind es 1.920 x 1.080 Bildpunkt bei einer Diagonale von 5,5 Zoll (13,94 cm). Trotz größerem Bildschirm sind die beiden neuen Smartphones mit 6,9 bzw. 7,1 Millimeter schmaler als die aktuelle iPhone-Version iPhone 5S. Die Speichergröße 32 GB entfällt, man hat die Wahl zwischen 16, 64 und 128 GB.

iPhone 6 Apple Plus

Der Damit man die größeren Smartphones auch weiterhin mit nur einer Hand bedienen kann, gibt es in iOS 8 die neue Funktion “Erreichbarkeit” (Reachability). Ein doppelter Druck auf den Fingerabdruck-Sensor (Touch ID) fährt den Bildschirminhalt so weit nach unten, dass man alles mit dem Daumen erreicht. Das ist beispielsweise bei Safari praktisch, wenn man auf die obere Menüleiste tippen möchte, um an den Seitenanfang zu springen.

Der Homescreen lässt sich nun auch im Querformat betrachten und bedienen. Beide nutzen den von Apple entwickelten A8 Chip, die Performance des Prozessors liegt um das 50-fache über dem des ersten iPhones. Der M8-Coprozessor erfasst sämtliche (Bewegungs-)Daten der Sensoren. Auf Wunsch erfasst die Health-App in iOS 8 alle Bewegungsdaten. Das neue iPhone 6 hat einen Sensor für Luftdruck und funktioniert wie ein Barometer. Damit sind auf Strecken Höhenunterschiede genauer mess- und darstellbar.

Prozessorleistung iPhone

Die 6er-Versionen unterstützen noch mehr LTE-Frequenzbänder, so dass weltweit 200 Mobilfunkanbieter das iPhone in ihren LTE-Netzten anbieten können. Erstmals wird auch Sprache per LTE übertragen, was zu einer besseren Sprachübertragung beiträgt. Per WLAN (802.11ac) werden Daten noch schneller übertragen und auch Telefonate (VoIP) per WLAN ist hörbar besser.

Die Kamera

Das iPhone 6 hat eine acht Megapixel-Kamera, mit 1.5µ Pixel, einer ƒ/2.2 Blende und einem neuen Lichtsensor. Die technischen Werte sind also nicht großartig anders. Doch dank Verbesserungen in der Software sollen Fotos und Videos noch schärfer und stabiler werden. Video können in Zeitlupe mit bis zu 244 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden.

Apple iPhone 6 KameraDie  neuen iPhones kann man ab dem 12. September 2014 vorbestellen und sie sind ab dem 19. September 2014 im Handel. Ohne Vertrag kostet ein iPhone 6 mindestens 699 Euro und das iPhone 6 Plus ist ab 799 Euro zu haben. Die Smartphones sind in Grau, Silber und Gold erhältlich.

Das Betriebssystem iOS 8 wird ab dem 17. September 2014 als kostenloser Download angeboten. Es soll bis runter zum iPhone 4S und iPad 2 nutzbar sein. Im Werbespot für die neue Health-App sprechen Justin Timberlake und Late-Night-Moderator Jimmy Fallon.

Bezahlen mit dem iPhone

Lange erwartet, nun wird es Realtität. Das iPhone 6 überninmt die Kreditkartenfunktion. Mit NFC-Chip und Fingerabdrucksensor (Touch ID) realisiert Apple ein Bezahlsystem bei dem die Kreditkartendaten im iPhone hinterlegt sind. Wobei die Kreditkartennummer gar nicht verwendet wird. Apple nutzt eine Nummer, die dieser Karte zugeordnet wurde. Sie liegt im, wie Apple es nennt, Secure Element, also losgelöst von den übrigen Daten im Speicher.

Beim berühungslosen Bezahlen bekommt der Kassierer weder den Kunden-Namen, noch die Kreditkartennummer oder die Sicherheitsnummer zu sehen. Statt des statischen Security Codes auf der Kartenrückseite setzt Apple Pay auf die erzeugte Kartennummer und verwendet für jede Transaktion eine einmalig gültige Nummer. Wird das iPhone gestohlen, kann der Besitzer aus der Ferne über die iCloud, die hinterlegen Kreditkarten löschen, ohne sie bei der Kreditkartengesellschaft sperren zu müssen. Der Dieb kommt ja nicht an die Kreditkartennummer, sondern sieht im schlimmsten Fall nur die von Apple erzeugte Nummer.

Für den Anfang kann man die bei der Apple-ID hinterlegte Kreditkarte für Pay nutzen. Weitere Karten von American Express, MasterCard oder Visa lassen sich hinzufügen. Der Besitzer muss sich allerdings von seiner Bank bestätigen lassen, dass er oder sie der rechtmäßige Besitzer ist (wie das fuktioniert, wurde nicht gezeigt. Pay startet im Oktober 2014 zunächst in den USA, hier gibt es bereits 220.000 Akzeptanzstellen für berühungsloses Bezahlen. Dazu gehören Macy´s, Bloomingdales, Walgreens, Duane Reade, Staples, Subway, McDonalds (auch im Drive Through), Whoole Foods, die Disney-Läden, Disney-World und natürlich die Apple Stores.

Pay Apple iPhone

Die Apple Watch

Sie kommt tatsächlich: Als “One more thing …” präsentiert Tim Cook die Apple Watch. Die Uhr hat ein Retina-Display. Gesteuert werden die Apps über ein Drehrad (Digital Crwon) an der Seite. Auf der Unterseite messen LEDs und Fotosensoren den Puls des Trägers. Die Uhr verfügt über alles Funktionen eines Schrittzählers und ersetzt somit Up24 oder Flex.

Uhr Apple

Apple Watch kommt mit Sprachassistent Siri. So kann man nach dem Weg fragen, einen Nachricht diktieren und Termine im Kalender eintragen. Die Uhr kommt mit einer Foto-App, die favorisierte Aufnahmen vom iPhone oder Mac automatisch anzeigen. Mit dem Drehrad zoomt man das Bild auf erkennbare Größe.

Apple WatchHängt der Arm mit der Uhr herab, schaltet sich der Bildschirm ab. Erst wenn der Bewegungssensor das Anheben des Arms registriert, wird das Display wieder eingeschaltet.

Die Preise für die Apple Watch starten bei 349 Dollar (und somit wahrscheinlich auch 349 Euro in Europa). Verkaufsstart ist Anfang 2015. Für den kompletten Funktionsumfang benötigt man neben der Uhr auch ein iPhone der 5er- oder 6er-Reihe.

Zum Abschluss der Präsentation im Flint Center spielt U2. Die irische Band ist dem Unternehmen schon lange verbunden. Das neue Album Songs of Innocence erhalten iTunes Nutzer bis zum 13. Oktober 2014 als Geschenk.

U2 Album iTunes

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