Aufgrund der großen Nachfrage und der geringen Liefermenge vom Hersteller kommt es zurzeit zu Lieferverzögerungen bei Ihrem neuen iPhone.” Diesen Text erhalten dieser Tage Kunden der Telekom per SMS. Wer nicht im ersten Schwung bedient wurde, muss voraussichtlich bis Jahresende auf sein iPhone 5 warten. In der Lieferstatusabfrage der Telekom werden für ein Mitte Oktober bestelltes schwarzes iPhone 5 mit 32 GB – wahrscheinlich die am häufigsten gewünschte Variante – die Kalenderwochen 50/51 als Liefertermin angegeben. Es stand zwischenzeitlich auf KW 52, also der allerletzen Woche des Jahres.

Doch den Providern sind die Hände gebunden, sie würden gern verkaufen. Apples Auftragsfertiger Foxconn, Teil der taiwanesischen Hon Hai Precision Industry, kommt nicht hinterher. “It’s not easy to make the iPhones. We are falling short of meeting the huge demand,” zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Foxconn-Chef Terry Gou. Nach der Aussage gab Apples Aktienkurs im Tagesverlauf 4,26 Prozent nach. Oder anders ausgedrückt: Das Unternehmen verlor 23,4 Milliarden Dollar an Wert.

Schlechter iPhone 5 Start

Die sechste iPhone-Generation, die laut Apple-Eigenwerbung mit einer Präzision gefertigt wird, die man von einer schweizer Uhr erwarten würde, hatte einen schweren Start. Die Amerikaner gaben den Kratzern auf dem Aluminium den Titel Scuff-Gate (abwetzen). Nagelneue Smartphones hatten bei ihrer Auslieferung bereits Beulen und Kratzer im Metall. Den Vogel schoß Marvin Kröll ab, am Ende seiner Einkaufstour im Centro Oberhausen, lagen 30 ausgepackte iPhones 5 auf dem Tresen – alle mit Herstellungsmängeln.

In einer Antwortmail an einen besorgten US-Kunden tat Apple-Marketing-Chef Phil Schiller das ab, das sei bei Aluminium nun mal so. Doch Apple-intern brodelte es. Der Druck auf den asiatischen Fertigungsbetrieb wurde erhöht. Zusätzlich kam es kurz nach dem iPhone 5-Start zu Ausschreitungen der Arbeiter im chinesischen Taiyuan. Ob der Grund dafür die Belastung durch hohe Stückzahlvorgaben war und die Arbeitsniederlegung zu den weiteren Verzögerungen beitragen hat, bleibt reine Spekulation. Foxconn und Apple kommentiert diese Vorgänge nicht.

Fünf Millionen iPhone 5

Apple hat im viertel Quartal knapp 27 Millionen iPhones verkauft. Am ersten Verkaufswochenende des iPhone 5 waren es weltweit fünf Millionen Stück. Viel mehr dürften in dem Quartal jedoch nicht über die Ladentheke gegangen sein, denn die größere aber leichtere Version kam erst am 21. September 2012 in den Verkauf. Das Quartal als auch das Geschäftsjahr von Apple endeten am 30. September 2012.

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