Microsoft Office – jeder PC-Nutzer hat dazu so sein Erfahrung und Meinung. Die am weitesten verbreitete Office-Software gibt es vier Jahre nach dem iPad-Start endlich auch für das Tablet. Doch braucht man sie da noch?

Nur mit Office 365-Abo

Die vier Apps Word, Excel, PowerPoint und One Note für´s iPad gibt es im AppStore gratis. Doch dahinter steckt das Freemium-Modell: Office-Dokumente betrachten kann man mit den Apps. Dateien erstellen, bearbeiten oder speichern, funktioniert nur mit einem kostenpflichtigen Office-365-Abo. So nennt sich die Cloud-Version von Microsofts Office-Software. Das Angebot kann man einen Monat kostenlos testen, danach werden 10 Euro pro Monat oder 99,99 Euro pro Jahr fällig.

In der Office 365 Home Premium-Edition können vier Nutzer bis zu fünf Tablets und fünf Computer mit den Office-Programmen nutzen (alle Updates inklusive). Auf dem Desktop kommen zum Paket noch Outlook, Access und Publisher hinzu. Neben den kostenlosen sieben Gigabyte Speicherplatz im OneDrive, gibt es noch 20 GB in der Wolke dazu. Als Zückerchen legt Microsoft noch monatlich 60 Telefonminuten bei Skype oben drauf. Diese Zusammenstellung wirkt allerdings ähnlich seltsam wie Amazons Kombi von Versandoption und Video-Streaming.

Word-App von Microsoft Office für das iPadLanger interner Widerstand

Warum braucht ein Konzern vier Jahr für die Entscheidung, ob man iPad-Versionen anbietet? Der ehemalige Boss, Steve Ballmer, hatte zwar eine Office-Version für das iPad in Aussicht gestellt, doch eigentlich hasste er das Tablet von Apple. Angeblich verbot er sogar seinen eigenen Kindern die iPad-Nutzung. Erst sein Nachfolger, Satya Nadella, macht jetzt die Ankündigung wahr. Seit gestern gibt es das Office-Paket. Wie unsicher und intern zerstritten Microsoft in dieser Angelegenheit ist, zeigt die Tatsache, das bereits im Juni 2013 eine erste Office-Version für das iPhone in den App-Store kam. Doch wer will ernsthaft Formeln einer Excel-Tabelle oder Grafiken einer PowerPoint-Präsentation auf dem kleinen Bildschirm mit Wischbewegungen bearbeiten?

Office noch notwendig?

Das einst führende Softwarehaus ist mächtig unter Druck geraten. Kauften früher Privat- wie Geschäftsnutzer klaglos die Office-Pakete, erscheinen heute 270 Euro für die Version 2013 Home & Business gnadenlos überteuert. Google Docs als auch Apples Entscheidung, die iWork-Programme Pages, Numbers und Keynote kostenlos mit neuen iOS- und OS X-Geräten abzugeben, hat dem MS-Office-Paket einen schweren Schlag versetzt. Doch wer weiß, vielleicht wollen genug Anwender aus alter Gewohnheit ihr Word oder Excel rüberretten in die Post-PC-Ära.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein