Warten auf die Office-Apps für iPhone und iPad. Es sind keine technischen Gründe, die den Start der Office-Programme Word, Excel, Powerpoint und Outlook im App-Store verzögern. Die beiden Unternehmen streiten sich um die Aufteilung der Einnahmen.

Microsoft sieht nicht ein, 30 Prozent des Umsatzes bei Apple zu lassen. Es geht weniger um den Kaufpreis, zumal Microsoft seine Office-Apps Anfang 2013 kostenlos anbieten will, sondern auch um die Aufteilung der In-App-Käufe.

Begonnen hat die Auseinandersetzung mit der Cloud-Speicher-App Skydrive. Microsoft ermöglichte seinen Nutzern ein kostenpflichtiges Upgrade des Speicherplatzes ohne In-App-Kauf. Apple bekam also für diese Transaktion nicht seinen 30-Prozent-Anteil. Aufgrund dieses Regelverstoßes versagt Apple bislang ein Update der App. Die aktuelle Version stammt von Anfang Juni 2012 und ist somit noch nicht ans iPhone 5-Format angepasst. Doch bevor Microsoft nicht In-App-Käufe integriert, gibt sich Apple stur.

Aber auch Microsoft hat in der Auseinandersetzung gute Argumente: Die Microsoft Office-Programme sind noch immer der Defacto-Standard in der Geschäftswelt. Somit würden vor allem iPads für eine Nutzung in Unternehmen mit Office-Apps attraktiver werden. Doch sollte Apple nachgeben, werden andere folgen und eine ähnliche Behandlung fordern. Die Auflösung des Systems wäre die Folge, denn es entstünde ein Zwei-Klassen-System.

Die Verantwortlichen bei Apple dürften den Streit mit gemischten Gefühlen erleben: Einerseits ist es eine Genugtuung, das der große Erzrivale jetzt auf den App-Store angewiesen ist und nicht um das iPad herumkommt. Andererseits sollte Apple dankbar sein. 1997 war es Steve Jobs, der Microsoft anflehte, weiterhin Programme für den Mac zu entwickeln. Hätte Bill Gates damals abgelehnt, würde mit hoher Wahrscheinlichkeit Apple heute nicht mehr existieren.

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