Cloud-Speicher stehen hoch im Kurs. Mit dem MyBook Live von Western Digital zieht bei Dir zuhause eine Wolke ein. Der Netzwerkspeicher (NAS – Network Attached Storage) im Test verfügt über zwei Terabyte Speichervolumen, versteht sich mit Windows- und Mac-Rechnern, Smartphones und Tablets. Seine Aufgabe: Datensicherung, Fernzugriff von außen und Medienwiedergabe von Musik, Videos und Fotos.

Das Zubehör hat das Format eines dicken Buches, steht hochkant neben dem Router und ist per Ethernet-Kabel verbunden. Ansonsten ist auf der Rückseite nur noch ein Eingang für den Stromanschluss sowie ein Kensington-Schloss. Außer jeweils einer LED-Leuchte auf der Vorder- und Rückseite, lenkt nichts vom schlichten Design ab. Somit darf das MyBook sogar ins Wohnzimmer-Regal – denn leise ist die Wolke. Sie kommt ohne Lüfter aus und nur wenn die Platte aktiv ist, hört mein ein leises Kalckern.

Per App auf Filme und Musik auf dem MyBook zugreifen als auch wiedergebenZugriff von unterwegs

Aber seine größte Stärke: Der Fernzugriff per App oder Browser. Damit hat man seine Daten nicht nur daheim im Blick, sondern greift auch unterwegs darauf zu. Die App WD 2go verbindet iPhone und iPad mit dem MyBook. Bei Word- oder PDF-Dokumenten ist das allerdings nur eine Ansichtsfunktion. Wer mehr will, also den Download bzw. Offline-Zugriff, benötigt die Pro-Version (2,15 €). Dafür kann man in der gratis App Videos und Musik abspielen – sogar per AirPlay, Fotos lassen sich betrachten. Doch für Bilder gibt es die App WD Photos.

Fotos und Video mit der App WD Photos aufnehmen und verwaltenDiashow per App

Mit der Foto-App machst Du Bilder und Videos mit der iPhone-Kamera und lädst sie direkt auf das MyBook oder wählst vorhandene Aufnahmen aus Deiner Fotosammlung aus. Bei der Ansicht hast Du die Wahl zwischen Fotoalben, Miniaturansicht sowie einer Diashow sowie einer Datums-Eingrenzung. Perfekt wäre noch eine Option, die auch Geodaten von Fotos ausliest und nach Aufnahmeorten darstellt. Fotos lassen sich zu Facebook weiterleiten, einem Kontakt im Adressbuch zuweisen oder per Mail verschicken.

Sicherer Zugang zur eigenen Wolke

Damit nicht jeder per App auf die persönliche Wolke zugreift, generiert man im Menü drei Zahlenblöcke à vier Ziffern. Diese tippt man in die App und die gesicherte Verbindung steht. Auch der Browser-Zugriff ist SSL-gesichert. Auf der Seite wd2go.com erstellt man einen Login mit Mailadresse und Passswort. Der Browser benötigt ein Java-Applet für sich Sicherung, ist das installiert, hat man über den Finder (Mac) oder Explorer (Windows) über eine Internetverbindung Zugriff auf das Public-Laufwerk. Leider muss die Netzwerkverbindung nach jedem Rechner-Start neu hergestellt werden. Auf das Public-Laufwerk können alle angemeldeten Nutzer zugreifen. Man kann jedoch auch persönliche Ordner mit einem gesonderten Passwort einrichten, somit lässt sich die Wolke innerhalb einer Familie oder WG prima nutzen.

Datensicherung per TimeMaschine

Nicht von außen einsehbar bzw. nutzbar sind Backups, die funktionieren nur innerhalb des eigenen Netzwerkes. Für Windows-Nutzer liefert der Hersteller die Software WD SmartWare mit. Mac-Besitzer verwenden, wie gewohnt, ihre TimeMaschine-Backups, die automatisiert auf dem MyBook abgelegt werden.

Mein Medienserver

Filme will man auf dem großen Fernseher sehen und die iTunes-Musikbibliothek sollen mehrere Rechner im Haushalt nutzen können – alles möglich mit dem MyBook. Im Test hat iTunes die Lieder auf der Festplatte sofort erkannt und unter Freigaben aufgelistet als auch wiedergegeben. Als Medienserver ist neben dem iTunes Server noch Twonky Media integriert.

Produktverpackung und WD MyBook Live von hinten, Anschluß für Strom und Ethernet-KabelFilme überträgt der Medienserver ebenfalls an den Fernseher. In meinem Fall hängt eine Apple TV Box der ersten Generation, also mit eigenem Speicher, am LCD-TV. Darauf laufen dank aTV Flash auch Boxee sowie XBMC. Beide Medienprogramme greifen über das Netzwerk auf den Ordner mit Videos zu. Die Wiedergabe läuft einwand- und ruckelfrei. Aufnahmen von Save.TV lade ich auf das MyBook und schaue Sie bei Gelegenheit auf dem großen Fernseher. Western Digital bietet einen eigenen Media-Player, den WD TV Live an, mit dem dies funktioniert. Es kann aber auch eine Xbox 360 oder eine PlayStation 3 sein, Hauptsache das Empfangsgerät ist DLNA oder UPnP-fähig.

Erste Schritte mit dem MyBook Live

Der 800-MHz-Prozessor sowie der Gigabit-Ethernet-Anschluss sorgen für eine spürbar schnellere Datenübertragung im eigenen Netzwerk als bei externen Festplatten mit USB 2.0-Anschluss. Im Test dauerte die Übertragung von Video-Dateien (3,4 GB) vom Laptop per WLAN auf das MyBook rund 18 Minuten. Die Installation und Einrichtung der eigenen Wolke ist extrem einfach. Ist das MyBook Live verbunden und mit Strom versorgt, legt man am Rechner die mitgelieferte CD ein und durchläuft die Installation. Der Menü-Zugriff erfolgt Browser-basiert. Bevor man erste Daten im Buch ablegt, sollte man testen, ob eine Firmware-Update vorhanden ist.

Die Kombination aus großem Speichervolumen, flüsterleisem Betrieb als auch Browser- und App-Zugriff von außen machen das MyBook Live zum praktischen Zentrum der Medien-Verwaltung im Privathaushalt.

Äußere WerteSpeichervolumen bei

2 TB bis zu:

Preise (ca.)

Höhe167 mm400.000 Fotos oder1 TB – 140,- Euro
Tiefe139 mm150 Stunden Video oder2 TB – 180,- Euro
Breite50 mm500.000 Lieder3 TB – 240,- Euro
Gewicht1,09 kg

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