Ganz tief weit unten im Betriebssystem vom iPhone verlinkt eine Datei auf die Adresse https://iphone-services.apple.com/clbl/unauthorizedApps. Jonathan Zdziarski, Autor von iPhone Forensics fand den Link im Pfad /var/root/Library/Caches/locationd/ des iPhones.

Das legt den Verdacht nah, dass Apple eine Blacklist mit unerwünschten Applikationen anlegen wird oder bereits angelegt hat. Das Smartphone meldet die installierten Apps in regelmäßigen Abständen an diese Schwarze Liste. Im Extremfall könnte Apple aus der Ferne Apps auf iPhones löschen. Dann würde das kleine Icon einfach so vom Startbildschirm verschwinden.

Vermutlich kann das Unternehmen einfach nicht anders. Es hat immer die Kontrolle über ihre Produkte in den Händen gehalten. Die Öffnung des iPhones für fremde Entwickler war schon ein großer Schritt, doch an Vorder- und Hintereingang stellt Apple Türsteher auf. Steve Jobs scheint einfach nicht zu behagen, dass die Nutzer nach Belieben Programme installieren und nutzen. Würde Microsoft durch eine Hintertür Programme unter Windows auf dem PC löschen können, wäre der Aufschrei ganz enorm.

Update: John Gruber schreibt in seinem Blog, dass er aus einer Apple-Quelle erfahren hat, dass clbl in der oben erwähnten URL für Core Location Blacklist steht. Dabei ginge es nicht darum, einfach willkürlich Apps zu löschen, sondern Apps an einer nicht autorisierten Nutzung der Core Location-Funktion zu hindern. Das ist die Funktion, die den Standort des Nutzers bestimmt.

2 Kommentare

  1. und was, wenn das Programm nicht aus dem AppStore kommt? Also ich will nicht, dass Apple an meinen persönlichen Daten rumpfuscht und einfach Programme löscht. Ich bin doch kein Dreijähriger dem man sagen muß was er installiert haben darf und was nicht. Gegen Trojaner & Co helfen Emails an die Kunden mindestens genauso gut.

    1984!

  2. Ich finde diese Funktion nicht bedenktlich, sonder eher nützlich für die Anwender. Natürlich kann jetzt Apple entscheiden und unliebsame Programme einfach so entfernen , aber andererseits können dadurch Anwender geschützt werden. Stell dir vor es kommt nach X Monaten heraus, dass ein autorisiertes Programm heimlich private Daten vom iPhone ausspäht. Was tun ? 90% der Anwender wissen dies wahrscheinlich garnicht. So hat Apple die Möglichkeit dieses Problem nachträglich zu beheben.
    Ich finde diese Funktionalität gut. Unliebsame Progamme zu blockieren kann Apple schon viel früher, nämlich bei der Aufnahme in den App-Store !

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