Es ziehen Wolken auf: Das neue iOS 5 kommt zwar erst im Herbst, doch den Einsatz der Wolke (iCloud) spüren die Nutzer ab sofort. Die Liste aller bislang gekauften Apps ist einsehbar und Anwendungen lassen sich nun leichter auf mehreren iOS-Geräten installieren. Apple meint es ernst mit der Post-PC-Ära und löst sich von iTunes auf dem Rechner.

Wer mag, kann nun sämtliche App-Updates, App-Käufe und die Ansicht der Kaufhistorie auf dem iPhone oder iPad im AppStore einsehen. Auf dem iPhone ist unter Updates ganz oben der Punkt Gekaufte Artikel hinzugekommen. Beim iPad sind dies zwei getrennte Rubriken in der unteren Menüleiste.

Gekaufte Apps aber auch Bücher aus dem iBookStore können über iCloud auf bis zu zehn Geräten mit iOS installiert werden, ohne dass weitere Kosten anfallen. Bislang war eine Privatfreigabe nur auf fünf Geräten möglich.

So sieht man nun welche gekauften Apps nicht auf dem iPad installiert sind und kann dies nachholen. Einzige Bedingung: alles muss über ein Nutzerkonto (Apple-ID) erfolgen.

In den Einstellungen kann man unter Store bereits den automatischen Abgleich von Apps und Büchern, die nicht auf dem aktuellen Gerät erworben wurden, aktivieren.

Mit der Funktion Backup werden täglich per WLAN-Verbindung alle Daten in der Wolke gespeichert. Dazu gehören gekaufte Lieder, Apps, Bücher, sowie Fotos und Videos, Passwörter, Geräteeinstellungen und die gespeicherten Daten aus Apps. Geht ein Gerät verloren oder wird ersetzt, reicht die Eingabe der Apple-ID und das Backup kann auf dem neuen iOS-Gerät genutzt werden. Damit löst sich der Nutzer von seiner Sicherung auf dem eigenen Rechner. Apple hat sich hier an der Funktionsweise von Google Android orientiert.

Mit der iCloud endet der Dienst MobileMe. Für Bestandskunden wird das Konto Ende Juni 2012 eingestellt. Sämtliche Dienste, wie der Abgleich von Terminen, Adressen und Mails, wird eine kostenlos Inklusivleistung der iCloud sein. So toll die Aussicht auf der Leben in den Wolken ist, hat es einen entscheidenden Nachteil: Sobald die Datenverbindung abbricht (Tunnel, Flugzeug, schlechter Empfang), hat man keinen Zugriff mehr auf seine Termine, Adressen und Mails.

Mit iOS 5 macht Apple einige App-Entwickler arbeitslos: Fotobearbeitung, Twitter-Integration ins Betriebssystem, Nachrichtendienst iMessage, Reading List in Safari und die Aufgabenverwaltung Reminder machen etliche Apps überflüssig. Der komplette Umfang von iCloud mit der Speicherfunktion iStorage (5 GB), dem Photo Stream und dem Musikabgleich iTunes Match wird ab Herbst erhältlich sein. Für Nutzer von iOS 4.3 gibt es eine Beta-Version von iTunes (10.3) für Mac und PC, mit einer Verbindung in die Cloud.

Insgesamt war der Umfang der gestrigen Ankündigungen enttäuschend. Insbesondere nach der erstmaligen Ankündigung der Inhalte, waren die Erwartungen hoch gesteckt. Es gibt keine neue Hardware und das One more thing… fiel mit iTunes Match, dem Abgleich und der Legalisierung / Freischaltung gerippter Musik in iTunes klein aus.

8 Kommentare

  1. Zitat Dirk: @Stefan Ziemlich sicher. Wenn ich keine Datenverbindung habe, kann ich keine Termine in meinen Kalender eintragen oder in Ordner im Mailkonto schauen bzw. suchen. Bei längerer Unterbrechung (langer Flug) bekommt man eben auch nicht mit, was in der Zwischenzeit von anderen eingetragen wurde. Zitat Ende.

    Sorry, aber das ist vollkommener Quatsch! Alle Daten im Kalender oder Mail liegen lokal auf den iOS Devices. Ich nutze MobilMe und wenn ich mein iPhone in den Flugmodus versetze – also netzlos bin – kann ich immer noch meinen Kalender lesen, Einträge vornehmen und das gleiche gilt für Mails auch. Man kann eben dann nur ohne Netzverbindung nichts syncen, aber das ist ja normal.

  2. Ich glaube die Erwartungshaltung von uns allen ist da zu Hoch! Mir reichen die Änderungen da sie die Geräte Benutzerfreundlicher gestalten. Jede Technik ist nur so gut wie das Anwendungsgebiet. Und persönlich habe ich nicht Lust mir einmal im Jahr ein neues iPad/iPhone etc. zu kaufen auch wenn die Apple Aktionäre dem natürlich widersprechen.

  3. wo finde ich Bachup “Mit der Funktion Backup werden täglich per WLAN-Verbindung alle Daten in der Wolke gespeichert…..”

  4. Zitat: “Sobald die Datenverbindung abbricht (Tunnel, Flugzeug, schlechter Empfang), hat man keinen Zugriff mehr auf seine Termine, Adressen und Mails.”

    Seid ihr euch da sicher? War/ist doch bei mobile.me auch nicht so, Die Daten sind auf allen Devices auch lokal gespeichert und werden über die Cloud “nur” synchron gehalten … oder etwa nicht?

    • @Stefan Ziemlich sicher. Wenn ich keine Datenverbindung habe, kann ich keine Termine in meinen Kalender eintragen oder in Ordner im Mailkonto schauen bzw. suchen. Bei längerer Unterbrechung (langer Flug) bekommt man eben auch nicht mit, was in der Zwischenzeit von anderen eingetragen wurde.

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