Mit dem Betriebssystem 3.0 als auch dem elektronischen Kompass im iPhone 3G S wird das Smartphone zu einem vollwertigen Navigationsgerät. Darauf haben TomTom und Navigon nur gewartet, wobei es auch ihr Geschäftsmodell verändert. TomTom durfte bereits während der Keynote zur Worldwide Developer Conference (WWDC 2009) seine Software als auch seine iPhone-Halterung für das Auto präsentieren. Nun legt Navigon mit dem Mobile Navigator Europe im AppStore nach. Es ist die erste komplette Navigationssoftware mit Sprachführung und Kartenmaterial von Portugal bis Polen und Schweden bis Griechenland. Navigiert wird im Hoch- oder Querformat, wobei eine Sprachausgabe die Richtungsänderungen ansagt, so dass man die Augen auf der Straße lassen kann. Adressen aus dem Telefon können als Ziel einfach übernommen werden. Ist ein eingehender Anruf beendet, wird die Routenführung automatisch wieder aufgenommen.

Bis zum Monatsende (Juni 2009) gilt für die 1,65 GB große Software von Navigon noch der Einführungspreis von 74,99 Euro. Wer bereits ein iPhone besitzt, für den ist die Kombination aus App und Smartphone günstiger als ein mobiles Navigationsgerät. Das Navigon 7310 Europa kostet bei Conrad beispielsweise 349 Euro. Damit wäre ich auch beim veränderten Geschäftsmodell. Immer weniger Menschen werden mobile Navigationsgeräte kaufen, weil sie ein Smartphone besitzen. Die Unternehmen werden zunehmend vom Softwareverkauf abhängig sein. Wobei Hirn und Herz jeder Navigationssoftware aus Aktualität und Genauigkeit des Kartenmaterials bestehen. Hier dominieren weltweit zwei Anbieter den Markt: TeleAtlas aus Belgien wurde im vergangenen Jahr von TomTom übernommen. Und Navteq, das amerikanische Pendant, gehört zu Nokia.

Die Entwicklung bei Navigationsgeräten verläuft vergleichbar zum Handy. Zuerst waren es fest eingebaute Geräte im Auto und dann wurden die Telefone immer mobiler. Heute nehmen wird das Handy überall mit hin. Das passiert auch mit dem Navigationsgerät. Es macht Sinn, denn bislang endet die Routenführung auf dem Parkplatz. Aber was, wenn mein Ziel noch weiter entfernt liegt? Eine Routenführung zu Fuß ist dann überaus sinnvoll. Mit dem iPhone kann über die Sendemast- und WLAN-Ortung auch noch in geschlossenen Räumen navigiert werden, was bei Messen, in großen Hotel oder Flughäfen praktisch sein kann.

2 Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein