SmartphoneZwischen der schieren Menge an Smartphones im Gebrauch und deren Leistungsumfang klafft eine Lücke. Zwar besitzen die Deutschen in internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele Smartphones, wissen damit aber nur wenig anzufangen. So lautet das Ergebnis der Global Technology Insights von TNS Infratest. Dabei befragten die Marktforscher 16.000 Personen im Alter zwischen 16 und 60 Jahre in 29 Ländern zu ihrem Nutzungsverhalten und Interesse an mobilen Diensten.

Rund 12 Prozent der weltweit Befragten besitzen ein Smartphone, in Deutschland sind es 40 Prozent. Man sollte meinen, dass die viel Zeit mit Inhalte- und Datendiensten verbringen, doch dem ist nicht so. „Nur eine einzige Anwendung wird flächendeckend genutzt: Die gute alte SMS, die somit für einen großen Teil der mobilen Datenumsätze bei den Netzbetreibern sorgt und schon auf den Handys der ersten Generation verfügbar war“, sagt Robert A. Wieland, Geschäftsführer der TNS Infratest GmbH. Dagegen nutzen gerade einmal 14 Prozent der Bundesbürger Emails via Mobiltelefon. Ins Internet gehen immerhin 20 Prozent über ihr Handy.

Ein Angebot auf das Dienstanbieter in naher Zukunft setzen sollten, sind Location Based Services. In der Umfrage zeigte sich jeder vierte Deutsche interessiert an ortsbezogenen Dienstleistungen und Navigation. Für Büroanwendungen (Word, Excel, PowerPoint) sind die meisten Bildschirme zu klein. Selbst viele Internetseiten lassen sich nur bedingt unterwegs nutzen bzw. lesen. Nach Meinung von TNS entwickeln sich die smarten Handys mehr zu prestigeträchtigen Multifunktionsgeräten mit Entertainmentcharakter. „Smartphones der neuen Generation, wie beispielsweise das iPhone, haben vielen Menschen vor Augen geführt, wie mit attraktiven Anwendungen und Geräten Begeisterung erzeugt werden kann”, meint Wieland.

Dass sich diese Begeisterung auch in intensivere und längere Nutzung von Datendiensten niederschlägt, hat eine Befragung vom M:Metrics ergeben. Danach liegt die Nutzung von Internetdiensten, Videos und Musik bei iPhone-Besitzern deutlich über dem Durchschnitt aller Handy-Nutzer und auch noch über den Werten der übrigen Smartphone-Klientel. Wenn es einfach ist, wird es halt genutzt.

Foto: Tracy Martinez – Fotolia.com

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Dirk Kunde ist Journalist und Autor. Den roten Faden seiner Arbeit bildet die Frage: Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Dabei spielt Mobilität durch Smartphones, Tablets und Apps eine entscheidende Rolle.

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