Social Media, Videos, Messenger und E-Mail Versand. Die Nutzung von Diensten, die eine schnelle Internetverbindung benötigen wächst rasant. Ob von zuhause oder unterwegs, ausreichend Bandbreite und genügend Datenvolumen bzw. eine DSL-Flatrate ist heutzutage ein Muss, um lästige Wartezeiten und Fehlermeldungen zu vermeiden. Aber nicht nur die Anzahl der Dienste, die Highspeed-Internet benötigen wächst, auch die Zahl der Nutzer nimmt stetig zu. Deshalb befinden sich unsere Fest- und Mobilfunknetze in ständigem Ausbau und Weiterentwicklung. Besonders die Mobilfunknetzbetreiber machen erhebliche Fortschritte.
Mobilfunk der vierten Generation
Wenn man vom Mobilfunk der vierten Generation hört, ist von der LTE (Long Term Evolution)-Technologie die Rede. Seit Mitte 2010 bauen die großen deutschen Mobilfunknetzbetreiber ihre LTE-Netze aus. Mittlerweile ist dieses in großen Teilen des Landes verfügbar. Durch die neue Technologie und die Vergabe breiter Frequenzspektren, durch die Bundesnetzagentur, können theoretisch Übertragungsgeschwindigkeiten von mehreren hundert Mbit pro Sekunde erreicht werden. Schon jetzt werden bis zu 100 Mbit pro Sekunde erreicht und somit oftmals die Bandbreite der herkömmlichen Festnetzanschlüsse übertroffen.
Wann lohnt sich ein LTE-Tarif?
Um LTE nutzen zu können, muss auch das Endgerät die Technologie unterstützen. Moderne Smartphones wie das iPhone 6 unterstützen das komplette Spektrum dieser Technologie und können die vom Netz bereitgestellte Bandbreite voll nutzen. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Weltweit kommen 38 unterschiedliche Frequenzbänder für die kommerzielle LTE-Nutzung zum Einsatz. Würde der LTE-Chip im Smartphone den gesamten Frequenz-Bereich abdecken, wäre die Batterie noch schneller leer. Darum hat Apple regionale Modell-Gruppe eingeführt, die jeweils die vorherrschenden Frequenzbänder abdecken. Das iPhone 6 (Modell A 1586) unterstützt 16 der in Europa genutzten FDD-LTE-Frequenzbänder. In Deutschland sind aktuell nur drei Frequenzen im kommerziellen Einsatz. Wenn ein passender Tarif vorhanden ist, zeigt das iPhone neben dem Empfangspegel das Kürzel “LTE” an.
LTE eignet sich jedoch nicht nur für die Internetverbindung via Smartphone, sondern auch um unterwegs schnelles Internet am Laptop zu nutzen. Durch Surfsticks oder die Hotspot-Funktion des iPhones kann problemlos eine schnelle Internetverbindung aufgebaut werden. Unser Tipp: Sollte der eigene Mobilfunktarif LTE beinhalten und wird die Technologie vom Endgerät unterstützt, ist es empfehlenswert diese auch einzuschalten und zu nutzen. Da viele ältere Mobilfunktarife und -geräte kein LTE unterstützen, sind deren Frequenzen selten ausgelastet und bieten daher viel freie Bandbreite. Der UMTS-Standard (3G) hingegen wird bereits großflächig unterstützt und diese Netze sind oftmals durch zu viele Endgeräte überlastet. Das Ergebnis: Eine langsame Internetverbindung.
Highspeed-Internet für Zuhause
Mittlerweile gibt es etliche DSL-Anbieter auf dem Markt, die es Ihnen mittels entsprechend Routern erlauben, anstatt eines DSL-Anschlusses einen LTE-Anschluss für die heimische Internetversorgung zu nutzen. Das ist für ländliche Gebiete ohne DSL-Versorgung interessant, als auch für Nutzer die mit LTE höhere Downloadraten erzielen als mit einem DSL-Anschluss.
Ein großer Nachteil der LTE-Nutzung für den heimischen Internetanschluss ist jedoch die Tarifstruktur. Während DSL oder Kabel Angebote zu 95 Prozent mit einer Flatrate kommen, welches Ihnen eine unbegrenzte Datenübertragung mit voller Geschwindigkeit bietet, werden LTE-Tarife oftmals nach einigen Gigabyte Datenübertragung gedrosselt und der Geschwindigkeitsvorteil geht verloren.
Sollten Sie viel und gern schnell im Internet surfen, ist eine LTE-Verbindung wahrscheinlich nicht die ideale Lösung. Die meisten Kabel- und DSL-Anbieter sorgen auch ohne „Long Term Evolution“-Technologie für einen schnellen und zuverlässigen Internetzugang. Wobei sich eine etwaige Kabel- bzw. DSL-Flatrate über entsprechende Paketlösungen problemlos auf eine Doppel-Flat erweitern lässt.
Die Ausbaubemühungen der LTE-Netzbetreiber und die sich exponentiell erhöhende Bandbreite lassen jedoch auf eine stetige Verbesserung der LTE-Tarife und mehr Datenübertragungsvolumen in Zukunft hoffen. Doch schon jetzt ist die Technologie gerade im ländlichen Raum eine ernstzunehmende Alternative.