Das schwedische Telekommunikationsunternehmen Ericsson möchte Nutzer mit dem neuen 5G-Standard in neue Sphären des mobilen Internets führen. Hierbei profitiert der Anwender ab dem Jahr 2020 von einer schnelleren Internetverbindung – zu wesentlich geringeren Kosten.

Erst vor kurzer Zeit wurde die zweite Phase des von der Europäischen Union eingeleiteten Projekts Metis II in Kooperation mit Ericsson gestartet. Leider gehört es noch zum Alltag mobiler Datennutzer, dass die Übertragung von Bildern, Videos oder sonstigen größeren Dokumenten mit längeren Wartezeiten verbunden ist. Das soll sich in Zukunft ändern. Das schwedische Unternehmen, das bereits die Koordination bei der Vorgängertechnik, dem LTE-Netz, übernommen hatte, arbeitet mit Hochdruck an der Revolution des mobilen Internets. Mit der fünften Generation soll die Datennutzung unterwegs genauso schnelle Verbindungen ermöglichen wie der heimische PC.

Welche Vorteile bietet 5G gegenüber LTE?

Das neue 5G-Netz wird für den Nutzer zahlreiche Vorteile gegenüber dem bisherigen LTE-Standard (Long Term Evolution oder auch 4G) mit sich bringen. Die Vorteile sind im gewerblichen als auch im privaten Bereich von großer Bedeutung:
1. eine bis zu 100 Mal höhere Datentransferrate
2. eine niedrige Latenzzeit von zehn bis zu unter einer Millisekunde (Wartezeit bis zur Übertragung des ersten Bits)
3. lediglich 1/1000 des vorherigen Energieverbrauchs pro übertragenem Bit
4. ein bis zu 90 Prozent geringerer Energieverbrauch – je verwendeten Mobildienst

Das bedeutet folglich für uns als Anwender nicht nur, dass wir schneller mobil im Internet surfen und geliebte und neue Apps in höherer Geschwindigkeit herunterladen und nutzen können, sondern auch die Reaktion auf unsere Anfragen wird durch die sehr geringe Latenzzeit mit einer kaum merklichen Verzögerung ablaufen (mehr Informationen finden Sie hier). Ebenso sorgt der geringe Energieverbrauch für längere Laufzeiten der Akkus von Mobiltelefonen oder Tablets, sodass insgesamt von höherer Leistung zu einem geringeren Preis profitiert wird.

Wann ist mit einer Freischaltung zu rechnen?

Doch bis zur Freischaltung des neuen Netzes steht Ericsson noch einige Arbeit ins Haus. Erst bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio wird ein Demonstrationsnetz in Betrieb gehen. Zunächst wird es allerdings mit einer Bandbreite von lediglich 5 GBit/s verfügbar sein, was aber immer noch der 50-fachen Geschwindigkeit des bisherigen LTE-Netzes entspricht. Aber auch in Europa können wir uns Hoffnung auf eine baldige Inbetriebnahme machen: EU-Digitalkommissar Günther Oettinger sprach sich bereits bei der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona deutlich für das Vorantreiben des ehrgeizigen Projekts aus.

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