Navigation mit SkobblerSkobbler senkt seinen Preis wieder – um rund 40 Prozent auf 4,99 Euro. Damit gehört die App zu den günstigsten Navigations-Anwendungen im AppStore. Das Kartenmaterial für Deutschland, Österreich, Lichtenstein und die Schweiz (D-A-CH) wird nicht auf dem iPhone installiert, sondern nach Bedarf vom Server geladen. Daher ist die App auch nur 1,6 MB groß.

Das macht die App schlank – preislich und volumenmäßig – doch setzt es stets eine gute Datenanbindung für die so genannte Turn-by-Turn-Navigation voraus. Auf dem platten Land oder im tiefen Tal ist das aber oft nicht der Fall. Dafür ist das Kartenmaterial stets auf dem Neuesten Stand. Positiv ist der Fussgängermodus, die App setzt also nicht nur auf die Nutzung im Auto.

Die Geschichte von Skobbler ist eine krimireife Auseinandersetzung zwischen Goliath Navigon und dem kleinen David Skobbler. Nach dem Start im AppStore für 3,99 Euro war Skobbler schnell die meistverkaufte als auch als umsatzstärkste App. Das gefiel Branchenprimus Navigon überhaupt nicht, waren sie doch die ersten mit einer vollwertigen Navigationssoftware für das iPhone (ab 60 Euro für die D-A-CH-Version). Nach Informationen von Skobbler, hat sich Navigon aktiv bei Apple in den USA darum bemüht, Skobbler wegen Lizenzverletzungen aus dem AppStore zu verbannen. „Da wir nicht einschätzen konnten, wie Apple mit dem Thema umgehen würde, haben wir im Oktober den Preis von Skobbler zunächst proaktiv erhöht, um die Situation gegenüber Navigon zu deeskalieren“, erklärt Marcus Thielking, einer der vier Gründer des Berliner Start-ups. Apple gab dem David die Chance zur Stellungnahme. Die Prüfer aus Cupertino hatten nichts an der App auszusetzen und so gibt es das Navi-Programm weiterhin im AppStore.

Mittlerweile mussten sich auch Gerichte mit dem Streit der beiden Unternehmen befassen. Skobbler erwirkte beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegenüber der Navigon AG. Sie darf die bei Apple vorgebrachten Behauptungen von angeblichen Vertrags- bzw. Lizenzverletzungen nicht wiederholen. Hier gegen hat nun Navigon Widerspruch erhoben. Der Streit geht also in die nächste Runde. Da sich Navigon außergerichtlich nicht mit Skobbler an einen Tisch setzen will, konnte das Berliner Start-up den Preise also wieder senken – fast auf den Startpreis.

Die Auseinandersetzung der beiden ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil die Skobbler-Technologie 2008 von Navigon aus strategischen Gründen aufgegeben wurde. Als Ausgründung haben sich einige Navigon-Mitarbeiter damit selbstständig gemacht, die Idee ihrem ehemaligen Arbeitgeber abgekauft und das neue Unternehmen Skobbler genannt. Somit fühlen sich die Skobbler-Macher im Recht. Navigon dagegen argumentiert, Gegenstand der Ausgründung sei eine Community mit Ortungsfunktion gewesen und keine Navigationslösung. Das müssen nun Juristen entscheiden.

Skobbler benötigt ein GPS-Signal, somit funktioniert es auf dem iPhone 3G S und dem iPhone 3G.

Meine Wertung
Vier von fünf iPhones

Preis: 4,99 €; Größe: 1,6 MB

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