Das man mit dem AppStore von Apple richtig Geld verdienen kann, habe ich schon mal beschrieben. Dafür gibt es zwei Wege: Entweder man verkauft ein cooles App oder man verklagt einfach einen erfolgreichen Wettbewerber. Gleich 12,5 Millionen US-Dollar hätte Steve Sheraton gern von der Coors Brauerei.

Der Grund: Die amerikanische Brauerei bietet für ihre britische Marke Carling das Programm iPint an. Sheraton macht mit seinem kleinen Unternehmen Hottrix und iBeer 2.0 das Gleiche. Einziger Unterschied: iPint ist eine kostenlose Werbung für die Biermarke und iBeer 2.0 kostet 2,99 Dollar (bisher 2,39 Euro, aktuell reduziert auf 0,79 Euro).

Es gibt keinen Zweifel, Sheraton war mit seinem Video-Clip zuerst da. Das konnte man sich auf geknackte iPhones laden, lange vor der AppStore-Einführung. Ein echter Partyspaß, wenn man sie tut, also ob man aus seinem iPhone Bier trinkt. Denn bei leichter Neigung des Smartphones wird das Bier immer weniger.

Angeblich hat die Londoner Werbeagentur Beattie McGuinness Bungay mit Steve Sharaton Kontakt aufgenommen, um das Programm für Carling zu lizensieren, doch sei man sich nicht einig geworden. Daraufhin beauftragen die Werber die schwedische Agentur Illusion Labs mit der Umsetzung. Heraus kam ein frisches, ansprechenderes Bier für das iPhone (siehe Kommentare im AppStore), eben nur mit dem Carling-Schriftzug auf dem beschlagenen Glas. Es kommt im Gegensatz zu iBeer 2.0 ohne Ton aus, doch gibt es noch ein kleines Spiel dazu. Durch neigen des iPhones muss man ein volles Bierglas von einem Ende der Theke – vorbei an etlichen Hindernissen – zum anderen Ende bugsieren. Als Belohnung gibt es ein volles Glas Bier.

Apple hat aufgrund der Beschwerden von Hottrix iPint in den USA aus dem AppStore entfernt. Denn für die USA besitzt Steve Sheraton ein Copyright auf iPhone-Bier. In anderen Ländern ist iPint jedoch nach wie vor erhältlich. Sheraton schätzt, das weltweit rund 6.000.000 Mal das kostenlose Carling-/Coors-Programm installiert wurde. So rechnet er: 6.000.000 mal 2,99 Dollar macht 17.940.000 Dollar. Davon 70 Prozent für den Entwickler ergibt bummelig 12,5 Millionen Dollar Schadenersatz, die nun von der Brauerei eingeklagt werden sollen.

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