Tim Cook, CEO von Apple, stellte sich zum zweiten Mal den Fragen von Walt Mossberg und Kara Swisher bei der Konferenz D11 von All Things D (gehört zum Wall Street Journal). Wie zu erwarten, gab sich der Apple-Boss in dem 81 minütigen Interview zugeknöpft in Sachen Produktankündigungen. Neues zu iOS und OS X werde man bei der WWDC (Keynote-Rede am 10. Juni 2013) erfahren. Zu einem Apple Fernseher gab es nichts Neues.

Eher iWatch als Datenbrille

Auch zu einer iWatch wollte Cooks nicht Konkretes sagen. Wobei schon heraus zu hören war, dass er eine iWatch für nützlicher und vielversprechender hält als eine Datenbrille. Den Bereich Wearable (Computer als Teil der Kleidung oder Accessoires) findet er “höchst interessant”.  Er selbst trägt ein Nike Fuelband.

Bei den Marktanteilen von iOS-Geräten mag Cook weniger auf Stückzahlen schauen, als auf die Nutzungsdauer. Hier hat iOS die Nase vor Android, zumindest bei der Webnutzung liegt Apples Betriebssystem mit weltweit 59 Prozent auf Platz 1. Auch diverse staatliche Behörden interessieren sich derzeit für das Unernehmen aus Cupertino. Die Ermittlungen zu Preisabsprachen bei eBooks hält Cooks allerdings für bizarr. Die EU-Kartellwächter nehmen Apples Verträge mit den Mobilfunkprovidern unter die Lupe.

“Lovefest” vor dem US-Senat

Erst vor wenigen Tagen musste Cook vor einem Untersuchungsausschuss des US-Senats zum Thema Steuervermeidung aussagen. Cook ist überzeugt, dass Apple keine “Steuer-Gimmicks” betreibt und bestritt die Existenz eines Deals mit der irischen Regierung. Insgesamt plädiert er für eine radikale Vereinfachung des Steuersystems für multinationale Konzerne. Mossberg nannte die Befragung ein “Lovefest”, da die Senatoren den Apple-Chef mit vielen Komplimenten bedachten.

So ganz nebenbei erfuhr man, dass Apple in diesem Geschäftsjahr (seit Oktober 2012) bereits neun Unternehmen übernommen hat. Nicht alle Käufe wurden öffentlich bekannt gemacht. Cook wird immer wieder aufgefordert, mit den riesigen Barreserven (ca. 145 Milliarden US-Dollar) einkaufen zu gehen. Dabei wehrte sich Cook im Interview nicht gegen große Übernahmen, doch müssten die zu Apple und den geplanten Produkten passen.

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