Noch hüllt sich T-Mobile in Schweigen, doch lange darf das nicht dauern. Bis zum Verkaufsstart des iPhone 3G ist es gerade mal einen Monat hin. Da will man schließlich wissen, was das neue Smartphone kostet. MacRumors spricht zwar von einem Einstiegspreis von 99 Euro, aber sicher ist das nicht.

Ich kann mir vorstellen, in einigen Nutzern grollt es derzeit gewaltig. Haben sie doch vor sieben Monaten 400 Euro für ihr 8 GB iPhone bezahlt. Und nun kündigt Steve Jobs das aufgerüstete GPS/UMTS-fähige Nachfolgemodell für 199 Dollar an – das sind aktuell gerade mal 130 Euro.

Die Early-Adopter zu verprellen, kann sich eigentlich kein Technik- oder Telekommunikationsunternehmen leisten. Von daher sollte sich T-Mobile etwas Charmantes überlegen. Die Londoner Kollegen der Bonner haben sich bereits etwas einfallen lassen: Wer als Bestandskunde bei O2 mit teurem Monatstarif (45 oder 75 Pfund) bereits ein iPhone hat, bekommt das neue iPhone geschenkt, wenn er seinen Vertrag um 18 Monate verlängert. Das „Altgerät“ kann der Nutzer mit einem Prepaid-Tarif an einen Freund oder ein Familienmitglied weiterreichen.

So sehr der Upgrade der Hardware begeistert, so enttäuschend sind die Erweiterungen der Softwareversion 2.0. Das ist zwar alles nützlich, aber nicht umwerfend. Vielleicht liegt die Enttäuschung aber auch an einem viel zu hohen Erwartungshaltung durch die diversen Gerüchte im Vorfeld der WWDC.

Das ist neu: Tippt man nach der Aktualisierung auf 2.0 im Adressbuch die ersten Buchstaben ein, werden bereits in Frage kommende Namen angezeigt. Man kann Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente, die als Mailanhänge aufs iPhone kommen, anschauen. Fotoanhänge lassen sich abspeichern. Mails müssen nicht mehr einzeln gelöscht oder verschoben werden. Das funktioniert für eine Gruppenauswahl. Dreht man den Taschenrechner ins Querformat, wird er um wissenschaftliche Funktionen erweitert. Eltern bekommen die Möglichkeit, Anwendungen für ihre Kinder zu beschränken. Beispielsweise Einkäufe im iTunes Store oder YouTube-Videos. Die Software wird um etliche Sprachen erweitert, zwischen denen Nutzern leicht wechseln können. Hier konnte sich Steve Jobs einen Seitenhieb auf Smartphones à la Nokia und RIM nicht verkneifen: „Das ist der Vorteil, wenn man keine fest eingebaute Tastatur hat.“

Also Office-Dokumente auf dem iPhone betrachten zu können, ist wirklich praktisch. Aber der Rest ist doch eher Kleinkram. Von Videoaufnahmen oder Video-Chats ist keine Rede. Außerdem fehlt weiterhin eine Copy & Paste-Funktion. Die vermisse ich schmerzlich – von Anfang an.

10 Kommentare

  1. Also aus drei Gründen muss ich das neue iPhone haben:

    1. Es macht “Geografische Tags für Fotos”.
    2. UMTS: Geschwindigkeit/Sprachqualität
    3. Im Lieferumfang ist ein “Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte” enthalten.

  2. 1. iPhone Features: Copy Paste währe wirklich wünschenswert. Auch MMS wenn nun schon 3G da ist. Alles andere ist wirklich toll, vor allem die Exchange anbindung habe ich bos jetzt sehr vermisst und ich werde mir auf jedenfall ein 3G leisten. Ich habe seit 8 Monaten ein Jailbreak 8GB iPhone

    2. Preis: Tja das ist halt nun mal so. Man darf sich nichts kaufen, vor allem in der IT und Unterhaltungselektronik findet man eine Woche später ein Gerät das besser und günstiger ist. Ich bin froh, dass das neue 3G jetzt günstiger angeboten wird, aber ich hätte auch wieder CHF 1000.– wie für mein damaliges iPhone 8GB hingeblättert. Seien wir also froh….

  3. na ja, wir sind schon ne verwöhnte bagage.

    wann hat z.b. ein nokia nutzer ein update auf sein handy bekommen?

    ist außerdem bestimmt nicht das letzte update.

  4. also ich fine mobile me ist die dicke Ankündigung. Und die Demo der SDK Entwickler. Mit dem AppStore gehts nochmal gut nach vorne!

    Ich freu mich schon auf einen guten native Messanger und Twitter Client (bzw. direkt ne Kombi)

  5. Ihr dürft aber nicht vergessen das es noch den AppStore gibt und viellt. der ein oder andere Programmierer was für fehlende Funktionen wie C&P schreibt.
    Mich nervt nur das ich vor nem halben jahr 399€ bei T-Mobile gezahlt habe und es jetzt so billig wird. Da hoffe ich echt drauf das die sich was einfallen lassen, denn UMTS und GPS reizen mich schon, auch der längere Standby ist ein Argument…

  6. @Tobi
    Du hast vollkommen Recht – die Business-Feature sind große Klasse. RIM muss sich warm anziehen. Jobs steuert damit klar auf die Vorstandsetagen zu.
    Ich habe das hier rausgelassen, weil es mir v.a. um Privatanwender ging. Da ist die Idee mit MobileMe natürlich auch klasse.
    Aber ich habe nach wie vor das Gefühl, dass die Funktionserweiterungen für Privatanwender in der Version 2.0 gering ausfallen. Aber wie schon erwähnt: Vielleicht war meine Erwartungshaltung einfach zu hoch.
    Das iPhone ist und bleibt jedoch das Maß der Dinge in Sachen mobiler Kommunikation und Konversion.
    Dirk

  7. @tuzz
    – Textpassage aus einer Mail in eine SMS kopieren
    – gespeichertes Passwort in ein Eingabefeld im Safaribrowser kopieren (lange Passwörter mit Groß- und Kleinschreibung sowie Ziffern nerven bei der manuellen Eingabe, außerdem sieht man bei den schwarzen Punkten nicht, ob man sich vertippt hat)
    – eine Adressangabe (die nicht automatisch als solche erkannt wird) bei Google Maps reinkopieren
    – eine Rufnummer (die das iPhone nicht als solche erkennt) in den Ziffernblock kopieren
    – Straße und Hausnummer aus einem Email-Abbinder in das Adressbuch kopieren

    So was in der Art….
    Dirk

  8. Hey.
    Wozu brauchst du denn eine C&P Funktion? Ich werd mir ein 3G zulegen, das alte war mir einfach zu langsam. Aber wofür genau eine C&P musste mir mal erläutern. 🙂
    Danke&Gruß

  9. Du hast die Exchange-Integration vergessen.
    Das ist wirklich toll für Leute die in großen Unternehmen arbeiten und ein direkter angriff auf RIM.

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