MobileMe, die “Datenwolke” von Apple hatte einen schweren Start, doch ein Test ist das “Exchange für Arme” wohl wert. Die Einrichtung auf der Apple-Seite geht flott und reibungslos. Benutzername, Passwort, Anschrift und eine Kreditkarte – schon ist man dabei. Beim ersten Web-Login stößt der geneigte PC-User auf eine sehr mac-affine Benutzeroberfläche. Schön, kann man sich dran gewöhnen.

Die Einstellungen im iPhone unter “Mail, Kontakte, Kalender” sind schnell gemacht. Im Wesentlichen fügt man ein neues E-Mail-Konto hinzu. Über Benutzer@me.com werden die Daten mit den Apple-Servern synchronisiert.

Wer Bedenken hat, dass seine Daten nun auf fremden Servern, irgendwo im Internet liegen, der sollte lieber gleich die Finger davon lassen. Kann dann aber auch seine Einträge in Social Networks löschen und sollte Google Mail, iGoogle und die vielen anderen Dienste der Suchmaschine umgehen.

So, meine Daten sind nun drin. Auf einmal sehe ich hier alle meine Adressen. Praktisch, von jedem Rechner mit Internetzugang nun darauf zugreifen zu können. Hinter dem kleinen Zahnrad verbirgt sich sogar eine Funktion für den Import von Adressen im vCard-Format. So kann man von verschiedenen Rechnern Kontaktdaten importieren.

Generell empfiehlt es sich bei jeder Rubrik unter dem Zahnrad bei “Einstellungen” zu schauen. Hier kann man beispielsweise die Adresswiedergabe auf ein deutsches Format einstellen.

Beim Kalender bekam ich in der Weboberfläche erst mal einen gehörigen Schrecken. Die Uhrzeiten stimmten hinten und vorne nicht. Das lag an den amerikanischen Grundeinstellungen. AM und PM mussten weg, die richtige Zeitzone her und eine 24 Stunden Zeitanzeige. Auch bei den anderen Dingen dominieren die US-Einstellungen. Manche Unterpunkte bei iDisk oder in der Gallerie scheint es nur in Englisch zu geben.

Für technikverliebte Privatleute oder kleinere Büros ist die automatische Kalender-Synchronisation schon schwer praktisch. Man gibt im iPhone unterwegs einen neuen Termin ein, und eine halbe Minute später erscheint der Eintrag in der Webanwendung.

Bei meinem Kalender im iPhone bestehen seit dem letzten Update die drei Kalenderrubriken “Home”, “Kalender” und “Outlook Calendar”. Keine Ahnung, wo die auf einmal herkommen. Ich will für PC und iPhone nur einen Kalender. Wie löscht man die anderen ohne Termine zu verlieren?

MobileMe hat auch ein Mailprogramm. Darüber verschickt man die Mails von Benutzer@me.com. Die Gallerie ermöglicht das Hochladen, Sortieren, Kommentieren und gemeinsame Betrachten von Fotoalben. Das teste ich später. iDisk ist eine Online-Festplatte oder ein vereinfachter FTP-Server. Hier kann man Dateien lagern, die man sichern will oder von verschiedenen Rechnern aus bearbeiten möchte. 10 GB stehen zur Verfügung, wobei das Gesamtpaket 20 GB für alle Daten bei MobileMe umfasst. Der Preis für die “Datenwolke”: 79 Euro im Jahr (irgendwo stand etwas von `zuzüglich Steuern´ – wäre ja typisch amerikanisch). Die ersten 60 Tage sind eine kostenlose Testphase.

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